Deutsche Nachdichtung: Hans-Jörg Rother Lied von der freien Beweglichkeit der Arbeitskraft Ich sehe dich stehen und frieren auf einem Perron, und ich drücke das Billett in der Tasche. Bald wird ein Pfiff ertönen, und ein Mann in Uniform hebt seinen Arm und gibt das Abfahrtszeichen. Wir denken beide sehr an unseren kleinen Sohn. Wir sagen nichts, aber jeder weiß es. Er wächst von Tag zu Tag, beim Wiedersehn mußt du erzählen, wie es war, das zu sehen. Ich werde dir bald schreiben und berichten, wie es geht bei der Arbeit und den neuen Kameraden. Nun ziehst du den Handschuh aus, und ich halte deine Hand bis zu der Sekunde, wo ich abfahre. Da kommt gerade eine Schar an, kleine Männer, braun und bang, die Augen noch dunkel vom Abschied. Der Lautsprecher schnarrt irgendwas, wir können nichts verstehen, und wir erschrecken vor dem neuen Schweigen. Weshalb nur muß ich fort? Ich begreif es selber nicht. Ich hatte wohl bloß Pech beim Roulette. Deine Hand, der Pfiff ertönt, ein Mann in Uniform hebt seinen Arm und gibt das Abfahrtszeichen. © Jesper Jensen. Publiceret med tilladelse af forfatteren. Genudgivet af Det danske Fredsakademi som dukumentation af fredssagens historie og udvikling. Redaktør: Holger Terp.